Wir wussten ja, dass es keine Kaffeefahrt nach Oostende werden würde aber mit so einer kabbeligen Nordsee hatten wir nun wirklich nicht gerechnet. Morgens um halb Acht legten wir ab und trotz der 2 Meter-Wellen kamen wir mit 6-7 Knoten gut voran. Da wir den Wind mal wieder voll auf die Nase hatten war ein weiterer Tag unter Motor angesagt. Nach etwa 2 Stunden liess leider die Wirkung des Medikamentes gegen Seekrankheit bei mir nach. Da ich Wochen zuvor schon mit der Einnahme von Vitamin C begonnen hatte, sowie mich mit viiiiiel Karotten ernähre und immer brav meine Reisetabletten einwerfe hatte ich nicht erwartet, dass es mich dermassen schlimm erwischen würde. Unfähig Markus noch irgendetwas helfen zu können hing ich an der Reeling und fütterte 3 Stunden lang Fische. Er musste zum Steuern bei immer höher werdenden Wellen und zunehmendem Wind auch noch Fender ausbringen sowie Leinen fürs Anlegen vorbereiten und für eine helfende Hand im Hafen beim Anlegemanöver funken. Souverän managte er dies und brachte KISU in die ihm zugewiesene Box im Royal Yacht Club Oostende. Erst in der letzten Minute war ich halbwegs fähig, wenigstens eine Leine an Land zu reichen.
Den Royal Yacht Club Oostende hatten wir uns bewusst ausgewählt, da wir hier doch am 06.12.2015 unsere KISU zum ersten Mal besichtigt und uns noch am selben Tag entschieden hatten sie zu kaufen. KISU blieb dort noch bis im April 2016 liegen und wir verbrachten hier auch unsere erste Woche auf KISU. Nicht dass der Hafen nun ein Highlight wäre. Die Umgebung besteht aus lärmigen Kieswerken welche natürlich entsprechend Staub auf den Schiffen hinterlassen sowie einer Hauptstrasse. Es war mehr der sentimentale Aspekt der uns hierher brachte sowie das sensationell leckere Restaurant ‘Harbour’s Kitchen’ in diesem Hafen. Aber man muss einen Tisch reservieren – hier ist selbst an einem Donnerstagabend der Bär los und auch der letzte der ca. 80 Sitzplätze vergeben.
Da Wind und Wellen heute Freitag noch zunehmen, legen wir meinem Magen zuliebe einen Ruhetag in RYCO ein und versuchen ein paar administrative Arbeiten sowie Optimierungen an KISU zu erledigen.
Prompt kam heute Mittag auch der Vorbesitzer unserer KISU auf eine Stippvisite vorbei. Eric hat KISU zufällig im Hafen liegen gesehen und sich gedacht, so viele Schweizer mit einer Sun Odyssey 439 wird es nun nicht geben. Er hat gestaunt was wir an der Yacht alles hinzugefügt und verändert haben. Es war ein sehr netter Plausch den wir mit ihm hatten und er gab uns auch noch viele Tipps für unsere geplante Route in den nächsten Tagen mit auf den Weg. Danke Eric.
Viel haben wir für heute sonst nicht geschafft, ausser dass unser nigelnagelneuer Drucker den wir installieren wollten ein Montagsprodukt zu sein scheint. Den Toner konnten wir nicht einsetzen, da sich der Druckerpatronenschlitten standhaft weigerte aus seiner linken Ecke zu fahren, da er durch einen schwarzen Stift blockiert war. Dieser Stift liess sich weder mit gut zureden noch mit Gewalt entfernen. Die HP Hotline hat uns auch sofort hilfsbereit empfohlen das Gerät im Laden wo wir es gekauft haben gratis umtauschen zu lassen. Nun liegt Burgdorf jedoch in der Schweiz und wir liegen in Oostende in Belgien. Und tschüss neuer Drucker….
Gaby
mir wünsche sir ganz schnäui gueti beserig,u witerhin gueti zyt!
Lg brigit u Röbi
Halte durch, Gaby! Das wird schon wieder besser, und Dein Magen wird sich an die Schaukelei gewöhnen 🙂
LG Oscar