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Was für eine wunderbare, wenn auch zeitweise stressige Zeit wir doch in der Schweiz verbringen durften. Etwas stressig, da wir in 55 Tagen 58 Termine wahr zu nehmen hatten.

36 Stunden dauerte unsere Reise bis wir einen unglaublich liebevollen Empfang am Flughafen Zürich von Tobias und Lian bekamen. Seit eineinhalb Jahren musste unser Enkelkind auf uns warten und es war als wären nur zwei Wochen Trennung zwischen uns gewesen. Das tat der Seele der Bordfrau natürlich besonders gut. Auch der kleine Malin, den wir nur als Neugeborenes im September 2018 in den Armen halten konnten, hatte uns gegenüber keine Scheu und liess sich gerne von uns verwöhnen.
Dass der gut dreijährige Tristan uns ebenfalls während des Aufenthaltes diesmal besser kennenlernen konnte und sogar gerne zu uns kam, hat das Gesamtpaket ‘Enkelkinder’ natürlich perfekt gemacht. Wir werden in Gedanken immer besonders bei Lian, Tristan und Malin sein.

Auch all die lieben Besuche bei unseren Verwandten und Freunden waren immer wieder Highlights für uns und wird uns noch manches Mal in Erinnerung daran ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Schön, dass wir so viele liebe Leute haben und habt dank für die tollen Bewirtungen. Die Bordfrau hat bestimmt drei Kilo zugenommen 😉

Die möblierte Wohnung in Wünnewil war ein herrliches Ersatz-Zuhause für uns und dank dem Gastgeber Mandi fehlte es uns an nichts. Merci viu mau für alles!

Das Wetter war übrigens fast immer angenehm im zweistelligen Bereich. Herrlich, dass es auch einmal geschneit hat. So nach drei Jahren ohne Schnee war dies besonders schön anzuschauen.
Der Skipper ist sogar ein Wochenende lang im Graubünden Ski gefahren und hat es sehr genossen (Danke Reto).

Unvorstellbar, wie schnell zwei Monate vorbei gehen und so mussten wir uns schweren Herzens wieder von euch Lieben verabschieden. Die eine oder andere Träne floss zum Abschied oder hat zumindest einen grossen Frosch im Hals zurückgelassen. Wir kommen wieder – versprochen!

Mit gemischten Gefühlen machten wir uns auf den Heimweg zu KISU. Würde an den Flughäfen wegen des Corona-Virus alles gut gehen (Skipper und Bordfrau hatten sich dummerweise noch erkältet kurz vor der Rückreise) und was würde uns auf KISU erwarten?
Keine Probleme hatten wir im Flughafen Zürich und Singapur, und Corona-mässig auch nicht in Auckland. Der Zoll hat uns aber kurz mal gepiesackt. Erst hat ihnen unser bereits in der Schweiz ausgedrucktes und ausgefülltes Einreiseformular nicht gepasst (okay, vielleicht hätten wir doch die Version von November 2019 ausfüllen sollen und nicht die Version von Oktober 2018 – doch wer kann das schon wissen, wenn er früher mal jahrelang im Qualitätsbereich tätig war 😉). Also hiess es beim Zöllner angekommen, zurück auf Feld eins und nochmal alles ausfüllen. Immerhin durften wir dann gleich eine Abkürzung zurück zum Zollbeamten nehmen und mussten nicht wieder ganz hinten in der langen Schlange anstehen. Gnädig sah er sich unsere beiden Formulare an und da wir ehrlicherweise angekreuzt hatten, dass wir mehr als nur für drei Monate Medikamente einführten, wurden wir gebeten der grünen Linie zu folgen. Hinter der Trennwand erwartete uns eine Dame mit einem Hund. Der Hund war ganz erfreut uns zu sehen und hüpfte aufgeregt zwischen Skipper, unseren Gepäckstücken und der Bordfrau hin und her. Nach einer Weile verlor der Hund scheinbar sein Interesse an uns. Der Hund und seine Führerin liefen davon und wir standen etwas verwirrt da. Eine weitere Beamtin, die dem Treiben aus der Ferne zugeschaut hatte, meinte auf unseren fragenden ‘was nun’-Blick: «GO». Nun denn, etwas freundlicher wäre auch nett gewesen, aber was solls. Wir setzten uns in Bewegung und hatten nun die Wahl zwischen rechts zum Customs oder links zum Ausgang. Ausgang klang für uns verlockend also war die Wahl keine Qual. Da uns auch niemand aufhielt verliessen wir den Flughafen und hatten gleich noch das Glück den Bus in die City nach Auckland zu erwischen. So nach etwa einer viertel Stunde Fahrt fragt der Skipper doch die Bordfrau, ob wir eigentlich einen Einreisestempel in unser Pässe gekriegt hätten. Nein, hatten wir nicht! Shit happens. Die Bordfrau wäre ja augenblicklich zurück zum Flughafen gefahren, doch der Skipper meinte nur, dass wir das in Opua erledigen würden. Wenn das mal gut geht. So waren wir nun scheinbar illegal in Neuseeland. Wir hatten entschieden uns in Auckland eine Übernachtung zu gönnen und erst am nächsten Morgen den Intercity-Bus nach Opua zu nehmen. Die Nachtruhe der Bordfrau war äusserst bescheiden da sie sich Gedanken wegen der fehlenden Stempel machte. Am nächsten Tag, nach vier Stunden Busfahrt und bei schlappen 25 Grad kamen wir kurz vor Mittag in der Marina an. Noch mit sämtlichem Gepäck beladen eilten wir dort ins Büro des Customs und der Skipper begann einer Dame und zwei Herren gleichzeitig unsere Situation zu erklären. Die Beamten stellten uns ein paar Fragen, unter anderem ob wir unsere Pässe beim Flughafen in Auckland eingescannt hätten. Dies konnten wir mit Ja beantworten und zugleich entspannten sich die Gesichtszüge der anwesenden Beamten. Sie erklärten uns, dass es keinen Stempel gebe, wenn man mit dem Flugzeug einreise und wir auch keine Probleme hätten, wenn wir spätestens in drei Monaten Neuseeland wieder verlassen werden. Wir seien also nicht illegal hier, sondern absolut legal, was er uns noch mit Augenzwinkern zweimal wiederholte.

Äusserst erleichtert verliessen wir den Customs und konnten endlich zu KISU, welche die ganze Zeit während unserer Abwesenheit geduldig wartend und ohne uns mit Schimmelbefall im Inneren zu überraschen, wieder willkommen hiess.
Schön, wieder zu Hause zu sein!

Gaby