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Kleiner Nachtrag zum letzten Blog: KISU schwimmt wieder im Hafenbecken 😉
Nachdem sämtliche Yard-Arbeiter und Mechaniker wohl doch keinen Tritt in den Hintern von uns riskieren wollten, standen zeitweise drei Autos von verschiedenen Dienstleistern für KISU gleichzeitig neben dem Schiff. Die Yard-Arbeiter waren auch schon in ihren Schutzanzügen, um einen schwarzen Unterwasseranstrich aufsprayen zu können. Es ging zu wie im Taubenschlag. Dass die Leimrückstände entfernen unter den Stützen vergessen gingen, wurde erst festgestellt, während KISU auf den Travellift gehoben wurde, als sie die Seitenstützen nicht entfernen konnten. Mit viel Hauruck klappte es dann doch, nur dass nun die blaue Schutzfolie der Stützen an KISU kleben blieb 😢 Ein Yard-Arbeiter durfte sich vier Tage später zu uns bemühen, um diese Reste zu entfernen.

Da KISU nun ihre neue Schuhe erhalten hatte, waren endlich auch ihre neuen Kleider eingetroffen. Schick sieht sie aus so mit neuem Hauptsegel und neuer Genua und dank der neuen Schuhe lief KISU bei einem kleinen Segelausflug zusammen mit den neuen Eignern gleich mindestens zwei Knoten schneller als vorher!

Mit Sally und Alastair haben wir vereinbart, dass wir ihnen KISU am 03. Juli übergeben werden.

Bis dahin muss aber noch einiges abgearbeitet werden.
Rigg Prüfung: der Kutterstag und ein Harken Block liessen sich nicht mehr bewegen – wurden in Service gegeben und funktionieren wieder zuverlässig. Erledigt!
Teak Deck und Schadstellen im Gelcoat beim Bug (vom Anker aufholen) reparieren: Erledigt!
Heizelement im Boiler ersetzen: war höchste Zeit. Das Heizelement hatte sich bereits begonnen in seine Einzelteile zu zersetzen. Erledigt!
Alle drei Reff ins neue Segel einbinden: Erledigt!
Unser Dinghy ‘Garçon 4 KISU’ reinigen und pumpen. Erledigt!

Ja und nun stehen wir vor einer der grösseren Herausforderungen auf unserer Reise. Wir versuchen unseren Zwei-Personen-Haushalt in zwei Reisetaschen und den neuen Tussi-Koffer (in Roségold 😂) der Bordfrau zu packen. Dabei dürfen 60kg Gesamtgewicht nicht überschritten werden.
Ein Ding der Unmöglichkeit wurde uns schnell mal klar. Also galt es ab sofort möglichst viel zu Verkaufen. Und wie findet man die Käufer dafür? Für einmal kam uns Facebook zu Hilfe als die ‘Opua Cruisers Net Groupe’ die Segler zu einem Bilgenschätze-Verkauf in der Gemeindehalle aufrief. Etwas kurzfristig (wir hatten nur zwei Tage Vorlauf) aber wer den Skipper kennt weiss: ‘das schafft er’ 😉
Und wir hatten wirklich viel zu Verkaufen. Unser Subaru war bis unters Dach und auf dem Dach vollgestopft, sogar die Bordfrau hatte noch alle Hände voll auf der Fahrt zur Halle. Um 13:00 Uhr sollte der Verkauf losgehen, also fuhren wir um 12:30 direkt vor die Halle. Während wir nun begannen das Auto zu entleeren und alles auf den Bordsteig zu stellen, kamen bereits die ersten Interessierten und begannen unsere Kisten und Taschen zu durchwühlen. Ich denke, bevor wir eine halbe Stunde später in die Halle gelassen wurden, hatten wir bereits einen Viertel unserer Sachen an den Mann/die Frau gebracht. Von den insgesamt etwa zehn Anbietern waren wir die Einzigen die gleich zwei Tische (später haben wir noch einen dritten Tisch dazu genommen) belegten und der Andrang bei uns nahm kein Ende. Wir wurden so überrannt, dass wir es nicht mal geschafft haben ein Foto zu Beginn oder während des Verkaufs zu machen. Erst als um halb Vier alle anderen bereits zusammengeräumt hatten schafften wir wenigstens noch ein Abschlussfoto zu schiessen. Nudelfertig, aber sehr zufrieden mit dem Ergebnis kamen wir abends zurück auf KISU. Ich glaube, wir haben in den vergangenen drei Jahren an keinem Tag so hart gearbeitet wie an diesem Tag. Wir sind es uns schlicht nicht mehr gewohnt 🥱

Trotz des tollen Rampenverkaufs gibt es noch immer viel zu viel was wir loswerden müssen (unter anderem unser verflixtes Banana-Boot welches wir inzwischen für lächerliche 250.- Franken anbieten). Und so hat der Skipper nun all seinen Einsatz ins Facebook verlegt und kann da immer mal wieder das eine oder andere Teil weiterverkaufen. Benötigt jedoch viel Zeit und ist dann mit den Besuchen der Käufer verbunden. Und wer Segler kennt, weiss dass die nicht nur kurz vorbeischauen, sondern immer noch gleich das Schiff besichtigen wollen und tausend Fragen an den erfahrenen Skipper haben – auf Englisch wohlgemerkt. Natürlich gibt der Skipper gerne Auskunft und auf KISU sind wir nach wie vor stolz und zeigen sie gerne.

So langsam leert sich KISU immer mehr ausser dem was eh auf ihr bleibt und damit steigt die Hoffnung, dass wir mit unseren drei Gepäckstücken genügend Platz für die ganz persönlichen Sachen haben werden. So Covid-19 will, werden wir am 14. Juli 2020 in den Flieger nach Hause steigen.

Genau am 14. Juli 2017 war es, als Tochter Simone den Skipper und die Bordfrau damals aus der Schweiz nach Wemeldinge in Holland fuhr, wo unsere Reise begann. Und so wird sich der Kreis dann nach exakt drei Jahren schliessen.

Gaby