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Di. 07.05. bis Sa 11.05. (Mittags)

Nach ein paar Tagen mit starker Bewölkung und teilweisem Regen, ist es seit Donnerstag wieder sonnig. Der Wind bläst weiterhin mit 10 – 20 Knoten, nur dass er jetzt aus Ost kommt (vorher Südost). Das hiess für die KISU-Crew, erstmals nach über drei Wochen die Segelstellung zu ändern. Wir segeln jetzt den «Schmetterling», also dass Grosssegel rechts, das Vorsegel ausgebaumt auf links (eine 5m Stange «Spibaum» die am Mast befestigt ist, steht im rechten Winkel zur Fahrrichtung, und hält das Vorsegel aussen, so dass es sich nicht zusammenfalten kann). Die Wellen kommen weiterhin von hinten, aber aus diversen Richtungen. So schüttelt es KISU und die Crew nun ordentlich hin und her.
So richtig schnell sind wir nicht. Die Ankunft am Mittwoch ist noch offen, eventuell wird es auch Donnerstag.
Die Fische im Pazifik sind nicht nett zum Skipper. Ein Köder wurde samt Stahlvorfach entwendet, der nächste Köder samt Stahlleine. Einfach verrissen! Da muss ein gewaltiges Teil angebissen haben. Wir haben vor Tagen eine grosse Haifischflosse hinter KISU gesichtet. Das Teil war sicher mehrere Meter lang. Es ist bekannt, dass die Haie sehr rasch da sind, wenn ein Fisch (Thunfisch, Dorade etc.) am Köder hängt.

Die KISU Crew ist weiterhin Fit. Hamburger und Pouletbrust sind noch im Tiefkühlfach, Würste im Kühler. Gemüse und Obst sind aber seit Donnerstag gegessen, ab jetzt gibt es dies aus Konserven. Pünktlich zu 3’000nm (drei viertel Distanz), haben wir uns eine halbe Flasche Rotwein gegönnt.

Seit wir im Juli 2017 Holland verlassen haben (04° Ost), bewegen wir uns konstant nach Westen, heute 128° West. Es gibt je 180 Längengrade (West und Ost). Die Datumsgrenze (UTC + 12h) ist auf dem 180° Längenrad. Theoretisch wäre alle 15 Längengrade eine Stunde Zeitverschiebung. Funktioniert aber nicht, da die Zeitzonen sich an Landesgrenzen orientieren. Dann kommt noch der politische Einfluss: so hat China nur eine Zeitzone, Spanien dieselbe wie Mitteleuropa etc. Es reicht aber nicht diese Zonen in 1 Stunden abständen zu definieren. Es gibt auch Länder die x Stunden und 20 Minuten Differenz zu UTC aufweisen (Quelle Google). Nächster Störfaktor ist die Sommer und -Winterzeit, die es nicht nur in Europa gibt.
Unser nächstes Ziel, die Marquesas-Inseln haben eine Differenz zu UTC von – 9h und 30 Minuten (und somit zur Schweiz + 2h Mitteleuropäische Sommerzeit).
In Ufernähe orientieren wir uns an den Ländergrenzen. Transpazifik am Stand der Sonne. Bei unserer Bewegung Richtung Westen geht die Sonne täglich 10-15 Minuten später unter. Das heisst auch die Dämmerung am Morgen verschiebt sich. Wenn es zeitlich zu spät hell wird, ist es Zeit die Uhr auf KISU umzustellen. Wenn die erste Wache schlafen geht, wird die Uhr um eine Stunde zurückgestellt. Die Nachtwache verlängert sich deshalb um 1 Stunde, was auf uns Beide aufgeteilt wird.
Unter uns Langfahrtsegler spricht man deshalb nur von der UTC-Zeit, wenn wir eine Funkrunde definieren wollen oder eine Positionsbestimmung mitteilen etc.

Our position 11.05.2019 12.00 UTC (WPS84)
09°15.000 S / 127°20.000 W

Distance travelled      approx 3350 nm
To go (Hiva Oa) approx 650 nm
ETA (Estimate arrival date)     15. / 16. Mai 2019

Markus