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So 21.04. bis Do 25.04. (Mittags)

Endlich hat der Wind auf Dienstagmittag hin zugelegt und gedreht und kommt jetzt von schräg vorne. Mit einem Windwinkel von 55° fährt KISU bereits schnell, aber wir liegen leicht schief, was nicht bequem ist. Trotz verkleinerten Segeln machen wir bei 10 Knoten Wind eine Geschwindigkeit von 6.0 – 6.5 Knoten. In der Nacht auf Mittwoch schlief der Wind bis auf 4 Knoten ein, trotzdem konnten wir weitersegeln. Noch ca. zwei Tage bis wir in die Passatzone kommen, wo dann der Wind direkt von hinten, mit einer Stärke von 12 – 15 Knoten blasen soll.

Das Hauptereignis war am Dienstag 14.25 Uhr (UTC 19.25) die Äquatorüberquerung. Als erstes erhielt Neptun einen Schluck von unserem feinsten Rum, dann wurden Skipper und Bordfrau mit Meerwasser getauft. Den anschliessenden Drink ‘KISU-Spezial’ genossen wir ausgiebig.

Die Wassertemperatur sinkt kontinuierlich. Am ersten Tag unserer Reise stand noch 31.2° auf der Anzeige, die Temperatur ist jetzt auf 26.2°C gesunken. Dies sicher bedingt durch den Humboldtstrom.
Auch die Aussentemperatur ist gesunken, was für unseren Schlaf förderlich ist.

Ein Fischerboot hat den Skipper mitten in der Nacht geärgert. Da das Boot auf dem Radar sehr gut erkennbar war, musste es um 50 Meter lang gewesen sein. Solche Boote sind verpflichtet ein AIS Signal zu senden, welches auf unserem Radar abgebildet wird. Anhand der Angaben wie Art, Kurs, Geschwindigkeit können wir dann beurteilen wie wir uns verhalten sollen. Von dem Boot kam aber kein AIS-Signal, das Schiff fuhr KISU einfach vor dem Bug durch. Aufgrund der Beleuchtung und einem Blinklicht in einer Distanz von ca. 500 Meter hinter dem Fischerboot war dann klar, dass er ein sehr grosses Schleppnetz nach sich zog. Diesen Booten sind sogar wir Segler ausweichpflichtig. Der Skipper drehte ab, um nicht in das Schleppnetz zu fahren. Mit einem AIS Signal oder einer kurzen Mitteilung über Funk wäre alles klar gewesen. Da der Skipper im Allgemeinen ein friedfertiger Mensch ist (und kein Spanisch spricht) hat er es dann unterlassen den Fischern die Leviten zu lesen.

Seit Sonntagabend haben wir Haustiere. Zuerst haben zwei Tölpel KISU in Beschlag genommen. In der Zwischenzeit sind es zeitweise fünf dieser Vögel. Sie sitzen am Bug vorne auf der Reling, einer sogar auf dem Anker. Der Platz wird hartnäckig verteidigt, was ab und an zu Radau und Gekreische führt. Wenn sie nicht schlafen putzen sie ihr Gefieder. Zwei Mal täglich werden Fische gejagt, dann ist wieder Ruhe. Die Bordfrau freut sich schon darauf, die Hinterlassenschaften der Vögel runter spülen zu dürfen 😉

Unsere Position 25.04.2019 12.00 UTC (WPS84)
03°00.000N / 087°50.000W

Markus