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Bereits am Tag nach der Panamakanalquerung segelten wir in acht Stunden an Panama City vorbei, weiter zur Vista Mar Marina in der Nähe von Coronado. Hier wollen wir uns noch mit Bier, Milch und frischem Fleisch, Gemüse und Früchten eindecken. Ebenfalls erwarten wir per Briefpost unseren neuen Flaggenschein und in einem Paket das Ersatzteil für unseren Autopiloten. Die Marina gefällt uns sehr gut und die dazugehörige Boga-Bar eignet sich hervorragend für Cocktails zum Sundowner, welche wir ab und zu mit Kate und Andrew von der WILDSIDE geniessen. WILDSIDE war auch in der Atlantik Odyssey Gruppe über den Atlantik gekommen und ist am selben Tag mit uns in Barbados eingelaufen. Wir haben uns auch immer wieder mal auf einer Karibikinsel getroffen und warten nun zusammen hier in der Marina auf etwas Wind, der leider zu Zeit fehlt. Es muss ja nicht viel sein jedoch 5 – 8 Knoten sind echt zu wenig.

Aber der Skipper und die Bordfrau haben ja massenhaft Zeit zum Warten, da die panamaische Post (und auch andere Versandstellen) sich schwer tun mit der Zustellung des Paketes und des Briefes:

DAS PAKET MIT DEM ERSATZTEIL
Das Paket ist von Jeanneau Frankreich losgeschickt worden und dank der Sendeverfolgung wussten wir zu jeder Zeit wo das Paket steckte. Nach lockeren 4 Tagen Reise war das Ersatzteil bereits in Panama beim Zoll eingetroffen. Von da an begann ein tägliches Spiel mit E-Mail und Telefon, dass das Paket in der Marina nicht zugestellt werden konnte. Nach etwa drei Tagen klärte sich dank Maria, dem Engel im Marina Office das Ganze als: ‘wir wollen Geld sehen bevor wir liefern’. Nun sollte der Skipper über eine Amerikanische Bank, die das Geld dann wiederum an eine Bank in Panama City überweisen würde, 44 US-Dollar einzahlen. Maria riet uns davor dringendst ab, da es vorkomme, dass das Geld dann irgendwo versanden würde. Sie erklärte sich bereit, an ihrem freien Tag das Geld direkt bei der Bank in Panama City einzuzahlen, und noch am gleichen Tag hatten wir den Beleg über die Einzahlung in unseren Händen und konnten sie Hector (er war unsere Kontaktperson für das Paket) per Mail übermitteln. Und Oh Wunder! am nächsten Mittag hielt der Skipper sein Ersatzteil in seinen Händen. Ich denke, er hatte Weihnachten, Geburtstag und Ostern an einem Tag 😉 Obwohl die Lieferung ganze 13 Tage gedauert hat.

DER BRIEF MIT KISU’S FLAGGENSCHEIN
Also diese Geschichte fängt im Januar an, aber ich versuche mich kurz zu fassen.
Der Flaggenschein ist übrigens so eine Art Fahrzeugausweis, den wir immer mal wieder beim Einklarieren vorweisen müssen. Leider ist er jeweils nur 3 Jahre gültig.
Genau einen halben Tag zu spät traf der neue Flaggenschein bei unserer Tochter Janine in der Schweiz ein. An diesem Morgen Ende Januar war unser Besuch (Gislinde und Andreas) bereits auf dem Weg zum Flug nach Martinique. Somit hat Janine den Flaggenschein in ein Couvert gesteckt und an die Marina in Le Marin geschickt. Dort lagen wir ja bis zum 17. Februar; der Brief traf jedoch erst am 27. Februar dort ein. Nun hatten wir das Glück, das Patrik von der FALKOR Ende März in Le Marin vor Anker lag. Er schickte das Couvert Express (garantierte Lieferung innerhalb 3 Tagen für 60 €) an die Vista Mar Marina hier in Panama los und seither glauben wir kaum was wir auf der Sendeverfolgung sehen können. Martinique – Guadeloupe – Paris – Panama – Miami – Panama – hier blieb der Brief tagelang liegen, weil angeblich die Adresse nicht lesbar war und nach telefonischer Rücksprache eines lieben Freundes mit dem Lieferdienst welcher nur in Frankreich telefonisch zu erreichen war aber keine Auskunft gab (Danke trotzdem Beat 😊) musste sich der Skipper telefonisch in Frankreich melden. Noch einmal wurde die gesamte Adresse der Marina hier in Panama telefonisch aufgenommen. Nun hat der Mensch am Telefon statt Vista Mar Vista Har geschrieben und das genügte natürlich, um den Brief wegen nicht möglicher Zustellung nach Miami zu schicken?!? Da man uns dort jedoch auch nicht fand wurde der Flaggenschein erneut nach Panama geschickt. Ja und dort liegt er nun schon wieder seit vier Tagen. Heute Morgen 15.04. hat Maria mal wieder in ihrem schicken spanischen Wortlaut dort telefonisch nachgefragt und schon wieder will zuerst niemand etwas von dem Brief wissen. Nun kann man ja spanisch sehr laut sprechen und Maria kann das besonders gut, wenn sie wütend genug ist. Letzter Stand: der Brief soll heute oder Mañana zugestellt werden.

Wir haben mit Anker und 80m Ankerkette waschen, Kettenzählersensor an der Ankerwinsch mal wieder ersetzen, sämtlichen 5 Winschen einem kompletten Service unterzogen, neues Autopilotteil gegen das reparierte ausgetauscht und sicher hundert weiteren Kleinigkeiten die Zeit nicht nur mit Warten gefüllt.
Fast jeden Tag haben wir aber auch einen Sprung in den wunderbaren Pool neben der Marina, der von den Seglern mitbenutzt werden darf, genossen. Kein Wunder – es war zeitweise Windstill mit bis zu 34 Grad.

So warten wir jetzt auf den Flaggenschein und den Wind. Vielleicht am Mittwoch……

Gaby