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Mustique war wie immer sehr schön, ruhig und angenehm entspannend. Doch da bereits zwei von drei Wochen Besuch von Peter rum waren, mussten wir weiter nach Bequia, um aus den kleinen Grenadinen auszuklarieren. Hier trafen wir noch einmal unseren Freund Heinz von der ET VOILA der inzwischen auch in Bequia lebt. Noch einmal einen gemütlichen Nachmittag im Cockpit zusammen geplauscht und es hiess von Heinz wie auch von den kleinen Grenadinen-Inseln und Grenada Abschied nehmen. Hierher werden wir ziemlich sicher nicht mehr kommen – Schnief!

In einer erneuten Nachtfahrt setzen wir von Bequia nach Martinique über – wie immer wurden wir auch ordentlich zwischen den Inseln von Wind und Wellen durchgeschüttelt. Unser Gast Peter hat jedoch die ganze Nacht meist friedlich schlummernd in seiner Kabine verbracht.

Nach zwei Tagen im Ankerfeld vor Le Marin, von wo aus wir zuschauen konnten wie Frachtschiffe geladene Luxusmotoryachten ausluden und an uns vorbeifuhren, brachten wir Peter am Mittwoch per Mietwagen zum Flughafen. Es war eine spannende Zeit nach über einem Jahr wo wir KISU für uns Zwei alleine hatten, Besuch zu haben.
Auf dem Rückweg vom Flughafen wurden natürlich noch mal ordentlich Lebensmittel eingekauft. Leider vergeblich haben wir zwei Optikergeschäfte aufgesucht, da an der Brille der Bordfrau ein Bügel abgebrochen war. Keiner konnte die Brille jedoch flicken, aber immerhin hat der Skipper eine neue schicke Sonnenbrille erstanden. Die Bordfrau hat inzwischen ihre Brille mit Hilfe von Nylonfaden, Leim und Klebeband ‘geflickt’ – Eitelkeit ist Luxus 😉

Am vergangenen Donnerstag hätten wir eigentlich beim Davits-Hersteller einen Hafenplatz erhalten sollen, um unsere bestellte Davits (um das Dinghy am Heck von KISU aufhängen zu können) einbauen zu lassen. Ihr merkt es schon an der Wortwahl: hätte, eigentlich, sollen, einbauen lassen…. es klappte nicht wirklich auf Anhieb. Wir sollen uns um einen Hafenplatz in Le Marin kümmern. HaHaHa, versucht das mal so kurzfristig in der Hauptsaison! Der Hafen hatte keine Einsicht mit uns, einzig der Betreiber der Tankstelle im Hafen war so nett uns seinen Platz neben der Tankstelle zur Verfügung zu stellen. Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, wir waren froh überhaupt ein Eckchen erhalten zu haben. Es war nun beileibe nicht der ruhigste Platz aber bestimmt der spannendste. Man stelle sich all die Charterboote vor, die ab Freitagmittag zum Tanken leicht schräg hinter uns anlegen versuchten/übten/hofften es zu schaffen/teils kläglich versagten. Es war ein Schauspiel sondergleichen welches der Skipper und die Bordfrau mit mehr oder weniger Worten bequem im Cockpit liegend zu kommentieren wussten. Und da der Mechaniker zur Installation der Davits wie immer wieder neu versprochen weder am Freitag um 09:00 Uhr, um 14:00 noch um 16:00 erschien und auch am Samstag weder um 11:00 noch um 13:00 Uhr, sondern wirklich erst um 16:15, konnten wir bis Sonntagmorgen unzählige An- und Ablegemanöver begutachten 😊
Nun konnten wir ja nicht den ganzen Tag nur rumliegen und rummäkeln, also berücksichtigten wir die Shipchandler mit täglich mindestens einem Besuch und waren auch sonst nicht untätig. Mal mussten wir unser Batteriekabel welches wir in Boulogne-sur-Mer vor über einem Jahr selber hergestellt und eingebaut hatten ersetzen, dann hatte sich plötzlich die Sicherung des Dinghy-Paddels ins Wasser verabschiedet oder der Ventilator des Schiffsmotors beehrte uns mit so lautem Geknatter als sässe man im Schützengraben. Die Bordtoilette konnte immerhin mit einfacher Anwendung von Vaseline wieder quitsch- und tropffrei gemacht werden und nach fünf Waschgängen sind auch die Textilien wieder sauber duftend. Es wurden weitere 144 halb Liter Dosen Bier an Bord geschleppt, Brote gebacken und der eine oder andere Sundowner genossen.
Spektakulär war die Begegnung der grossen Swan 100 unter Schweizerflagge fahrend neben der KISU 44 am Steg – David trifft auf Goliath.

Von Marcel, Cornelia und Gino, der Crew der MARELIA, erhielten wir immer wieder Besuch mit vielen aufmunternden Worten, dass irgendwann die Davits bestimmt montiert werden würde und siehe da, es hat geholfen: die Davits war bis Samstagabend 18:00 montiert. In den nächsten Tagen wird der Skipper nun mit den Leinen, um das Dinghy an die Davits hängen zu können, beschäftigt sein. Bildnachweis folgt.
Sonntagmittag haben wir uns von unserem Liegeplatz an der Tankstelle verabschiedet, nachdem doch tatsächlich noch eine Chartercrew es geschafft hat ohne Fender zu montieren seitwärts anzulegen. Wird doch alles irgendwie überbewertet 😉

Nun liegen wir im Ankerfeld vor Saint-Anne draussen, zusammen mit der MARELIA. Neue Bekanntschaft ist hier mit Marlene und Robert von der ROMOCO entstanden, ein weiteres Schweizerboot, welches soeben die Atlantiküberquerung gemacht hat. Wir haben uns sofort bestens miteinander verstanden und hoffen, die Beiden noch öfters zu treffen. Leider machen sie die Atlantikrunde, das heisst sie werden Ende der Saison zurück ins Mittelmeer segeln während wir in die andere Richtung davonziehen. Aber noch ist es einen Moment hin und wir geniessen das Hier und Jetzt.

Wir werden in gut einer Woche mit Kurt und Noël weiteren Besuch auf KISU erhalten und freuen uns schon sehr auf sie – nicht nur weil sie viele gute Sachen aus der Schweiz mitbringen 😉

Unseren Lieben und all unseren Lesern wünschen wir eine tolle Vorweihnachtszeit, wunderschöne Weihnachten und einen eleganten Rutsch ins 2019

Gaby