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Wir konnten auf unserem Weg nordwärts durch die Antilleninseln so sehr bummeln, dass wir von Martinique bis in die Virgin Island ganze 16 Destinationen anliefen. Nun drängt die Zeit ein bisschen um zurück nach Grenada zu gelangen wo wir uns die Hurrikan Saison über aufhalten wollen. Daher entschieden wir uns in 3 grösseren Schlägen von den US Virgin Island erst nach St. Barthelemy, eine Woche später nach Antigua und weitere vier Tage später nach Martinique zu segeln.

In Gustavia auf St. Barths trafen wir Sandra und Andreas von der PICO wieder. Wir hatten sie in Teneriffa im Rahmen der Atlantik Odyssey kennengelernt und die Beiden sind leidenschaftliche Tauchgänger. Da dem Skipper ein Tauchpartner fehlt (nein, die Bordfrau hat immer noch nicht die geringsten Ambitionen das Tauchen zu erlernen) wurde kurzerhand ein 24 stündiger Ausflug mit unseren Segelbooten auf die ‘Ile Fourchue’ neben St. Barths gemacht. Dort konnte der Skipper beim Tauchgang mit Andreas erneut einem Ammenhai gegenübertreten, sah Langusten und viele bunte Fische sowie einen Feuerfisch.
Zurück in Gustavia haben der Skipper und Andreas einmal quer durch KISU die Elektroleitungen durchgecheckt und wo notwendig verbessert, sowie ein Batteriekabel neu verlegt. Einen Tag vor KISU legte dann die PICO vom Pier hinter uns ab und machte sich ihrerseits auf den Weg nach Süden. Wir hoffen, sie spätestens nächstes Jahr in Panama wiederzusehen. Danke euch, für die tolle Woche in St. Barths.

Unser nächster Halt war Jolly Harbour auf Antigua welches wir nach einer Nachtfahrt erreichten. Diesmal liefen wir mit KISU gleich an den Custom-Anlegesteg für die Einklarierungsformalitäten. Zehn Minuten später ging es zum Pier der Tankstelle um unsere Dieselvorräte aufzufüllen und anschliessend in den uns zugewiesenen Hafenplatz. Da in der Karibik nun Nebensaison ist, bieten zahlreiche Häfen bis zu 60% Vergünstigungen an. Somit strapazieren wir unser Budget nicht über Gebühr und geniessen die ruhigen Tage nach den Schaukelfahrten. Trotzdem waren wir überrascht, dass gegenüber unserem letzten Besuch wo der Hafen rappelvoll gewesen war, wir nebst den Charterschiffen so ziemlich die einzigen Gäste waren.

Nach drei ‘geruhsamen’ Tagen mit Wäsche waschen, Boot reinigen, mal wieder den Stauraum optimieren, etc. waren wir bereit für den längsten Schlag seit langem – in eineinhalb Tagen direkt nach Martinique. Nun klingt dies ja nach einem Hüpfer, wenn man mal in 21 Tagen über den Atlantik gefahren ist. Aber in Anbetracht der immer noch latent vorhandenen Seekrankheit bei der Bordfrau ist dies für uns eine Zeitspanne, welche zu lange für den Skipper ist um alleine durchzuhalten, jedoch zu kurz damit die Bordfrau Seebeine bekommt. Vor einiger Zeit haben liebe Freunde der Bordfrau ein Pflaster gegen Reisekrankheit welches hinters Ohr geklebt wird gegeben. Das Pflaster ist rezeptpflichtig, teuer und hat eine Wirkungsdauer von 72 Stunden. Also nicht ideal, wenn man nur ein paar Stunden unterwegs ist. Daher war die Fahrt nach Martinique die beste Gelegenheit einen Testversuch zu machen. Ergebnis: die Bordfrau beneidet ab sofort alle, die selten bis nie unter Seekrankheit leiden. Es ist herrlich, wenn man plötzlich am Bordleben unterwegs teilnehmen kann, aktiv mitmachen und sogar unter Deck Sandwiches zubereiten kann. Keine Müdigkeit mehr durch Reisetabletten, die einem unweigerlich in den Schlaf zwingen oder dass der Gang zur Toilette zu Überlegungen wie ‘muss ich wirklich so dringend, dass ich riskiere mich dann vielleicht übergeben zu müssen’ führt. Und nicht unwichtig: der Skipper konnte dreimal sich getrost zur Ruhe begeben, da er wusste die Bordfrau packt das und schläft nicht mitten in ihrer Wache ein 😉
Es gibt uns die Hoffnung, für zukünftige lange Strecken ein probates Mittel zu haben.

Der Aufenthalt in der Marina Etang Z’Abricot auf Martinique war geprägt von Mietwagen besorgen und dann bunkern was das Zeugs hält. Drei Tage lang fuhren wir mit dem Auto am Morgen los und kamen vollgeladen erst am späteren Nachmittag wieder zurück auf KISU. Momentan sind wir mit Lebensmittel von Teigwaren über Trockenfleisch bis Brie und Getränken vom Nespresso bis zum Wein so gut ausgestattet, dass wir locker bei einem sich ankündigenden Hurrikan sofort ablegen und die nächsten vier Wochen auf See ohne die geringste Entbehrung überleben würden 😊

Nächster Stopp wird die Insel Bequia sein. Ab dort sind wir dann erstmal Südlich genug, dass wir uns für die kleinen Grenadinen-Inseln wieder mehr Zeit nehmen werden. Vielleicht nochmal nach Mustique, dann endlich in die Tobago Keys zum Schnorcheln und so langsam Schritt für Schritt bis Grenada hinunter.

Gaby