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Licht und Schatten

Die Bordfrau hat ihr Paradies gefunden – Mustique!
Die Insel besteht aus weniger als 100 vorwiegend privaten Villen der Schönen und Reichen und ist somit nicht überall zugänglich. Aber der Dorfkern mit seinen hübschen Häuschen in denen sich Boutiquen oder Einkaufsläden befinden, sowie natürlich Basil’s Bar oder der Strand vom Dorf bis zur Südspitze der Insel ist frei zugänglich. Wer mag, kann auch die fünfzehn Minuten zu Fuss in Angriff nehmen (wir haben aber auch Herrschaften erlebt die dafür ein Taxi genommen haben) um oberhalb der Ankerbucht auf dem Hügel bei ‘The View’ die Aussicht mit einem kühlen Carib- oder Hairoun-Bier zu geniessen. Auf dem Weg zum ‘The View’ kann man auch gut feststellen, wie sehr die Insel in ihrem ursprünglichen Zustand gelassen wurde – sprich: kaum vom Strand entfernt findest du dich im einem urwaldähnlichen Gelände wieder und siehst wunderbare Fauna und Flora. Mustique wird gerne dank seiner Abgeschiedenheit und Ruhe zum Beispiel von Prominenz wie Bryan Adams, Mick Jagger oder Tommy Hilfiger besucht/bewohnt und nun für drei Tage und Nächte auch von Mr. und Mrs. Markus Pfäffli 😊

Wir machen hier erneut an einer Boje fest und der Preis beträgt für eine Nacht beträchtliche 200 EC’s (das Verhältnis EC zu Fr. ist geteilt durch 2.7), beinhaltet jedoch auch gleich zwei weitere Nächte ob man die nun nutzt oder nicht. Neben uns liegen aus der Atlantic Odyssey Gruppe LUNA BAY II und auch INFINITY. Ansonsten ist das Bojen-/Ankerfeld überschaubar, da die Insel ‘nur’ 30 Bojen zur Verfügung stellt an denen auch nur Schiffe bis 18 Meter Länge anlegen dürfen während grössere Schiffe weiter aussen ankern können. Es dürfen auf allen Schiffen jedoch maximal 20 Personen an Bord sein – so wird von vornherein vermieden, dass zu viele Touristen die Insel fluten können.
Da wir erst um 15:00 Uhr angekommen sind, verzichten wir darauf noch das Bananaboot aufzubauen um an Land gehen zu können. Lieber geniessen wir einfach im Cockpit sitzend unsere Umgebung, die Schiffsnachbaren auf teils luxuriösen Yachten sowie die zahlreichen Meeresschildkröten welche rund um die hier liegenden Schiffe schwimmen. Zeitweise können wir fünf Schildkröten gleichzeitig entdecken; aber die Bordfrau geht davon aus, dass die Sea Turtels einen eingebauten Sensor haben müssen. Denn jedes Mal, wenn die Kamera gezückt wird um ein Foto von ihnen zu machen, tauchen sie blitzschnell ab. Nur dem Skipper gelingt ab und zu ein wirklich brauchbares Bild. Die langsamen Landschildkröten welche wir auf der ‘Wanderung’ zum ‘The View’ antrafen hätte jedoch selbst die Bordfrau erwischen können.

Am nächsten Tag erobern wir dann mit dem Bananaboot auch die Insel, kaufen im äusserst gut sortierten Einkaufsladen ein (wir bekamen dort echten Greyerzer Käse aus der Schweiz) und spazieren am Nachmittag zur Südspitze der Insel, bis uns Schilder darauf hinweisen, dass ab hier nun Privatbesitz sei. Was uns erstaunt hat, dass wir mehrere ‘Wellenbrecher’ aus leeren Lambi-Muschelgehäusen am Strand entlang gesehen haben. Die Schneckenart kommt in der gesamten Karibik vor und deren Fleisch ist bei den Locals und Touristen beliebt. Die übriggebliebenen Muschelgehäuse werden dann scheinbar im Meer entsorgt/angehäuft.

Es werden ganz geruhsame drei Tage in Mustique mit der Haupttätigkeit die Meeresschildkröten zu bestaunen und wenn wir uns nicht für Silvester mit der ‘Odyssey Swiss Connection’ (MIRABELLA, YUANA, MARIPOSA, KISU, JATINGA) in Union Island verabredet hätten, dann würde (zumindest die Bordfrau) noch immer auf Mustique verweilen. Für den Skipper war es wohl etwas zu Ruhig 😉

Die Überfahrt von Mustique nach Union Island könnte man mit ‘Einhandsegler und Grüngesicht lassen grüssen’ benennen, wegen der hohen Wellen und viel Wind von der Seite.

André von der MIRABELLA hat für uns in Clifton Harbour die letzte Boje hart umkämpft freigehalten und uns auch gleich beim Anlegen geholfen. Da wir die weiteste Strecke der ‘Swiss Connection’ an diesem Tag zurückgelegt hatten, waren wir auch als Letzte eingetroffen und das Bojen-/Ankerfeld war rappelvoll. Der Skipper eilte dann zum Welcome-Drink auf die YUANA während die Bordfrau etwas Ordnung machte, duschte und den Magennerven versicherte, dass sie wieder in den Ruhemodus schalten können.

Mit dem Dinghi fahren wir noch bei Tageslicht an Land wo wir an einem etwas ungewöhnlichen Dinghi-Steg anlegen. Der befindet sich gleich unterhalb des Restaurants ‘Waterfront’ in welchem wir uns zum Silvesterdinner mit den anderen treffen werden. Vorher wollen der Skipper und die Bordfrau noch etwas den Ort erkunden.
Wir wussten immer, dass wir auch auf karibische ‘Zustände’ treffen würden. Das wir nach dem ruhigen, sauberen Mustique und den sehr angenehmen zurückhaltenden Locals dort nun auf Clifton landen, welches seine besten Zeiten längst hinter sich zu haben scheint, war vielleicht Pech für Union Island. Aber die Locals sind schon etwas aufdringlicher und jeder will dir was verkaufen. Die sogenannten Super Market sind dunkle schummrige Läden welche vorwiegend Produkte mit langer Haltbarkeit anbieten. Diese haben wir nun jedoch selber genügend an Bord. Fleisch oder gekühlte Ware ist schon schwieriger bis gar nicht zu bekommen. Immerhin, Früchte und Gemüse sind auf dem Marktplatz in bunten Häuschen ausreichend vorhanden. Nun will dir natürlich jedermann/-frau etwas verkaufen und wenn du nichts willst, werden die Locals manchmal etwas ungehaltener.
Solltest du jedoch auf einen echten Hotspot was Kiten anbelangt aus sein, dann ist Clifton genau das Richtige. Nur schade, dass die Kiter genau den Teil des Riffes welcher fürs Schnorcheln geeignet wäre nutzen können.

Wir haben im ‘Waterfront’ ein wunderbares Silvestermenü verspeisen können. Dass die anwesende Steelband so laut spielte, dass eine Unterhaltung unmöglich war ist ein bisschen schade. Um 23:00 Uhr waren wir alle so müde, dass wir uns auf die jeweiligen Segelschiffe zurückzogen. Unser Dinghi hinter gefühlten zwanzig anderen Dinghis herauszufahren/ziehen/stossen war nicht ganz einfach aber wird in Erinnerung bleiben 😊
Wie am nächsten Tag zu vernehmen war, haben es nicht alle geschafft bis Mitternacht wach zu bleiben um das Feuerwerk zu bestaunen. Die Bordfrau befand das Feuerwerk für karibische Verhältnisse gar nicht mal schlecht zumal es bequem aus dem Cockpit heraus angeschaut werden konnte. Aber bereits um 00:15 war auch sie dann eingeschlafen.

Am Neujahrstag zog der Skipper seine komplette Taucherausrüstung an, um unter dem Schiff der YUANA die Opferanode des Propellers zu tauschen. Zurück auf KISU wurde, wenn man denn schon mal alles anhatte, gleich auch noch KISU’s Log, der Kiel und der Wasserpass gereinigt.
Anschliessend versuchten wir nochmals dem Ort etwas neutraler entgegen zu treten aber geholfen hat es nicht wirklich. So treffen wir uns mit der MIRABELLA-Crew zum Sundowner auf der YUANA und lassen den Tag geruhsam ausklingen.

MARIPOSA ist bereits am 01. Januar weiter nach Petit Saint Vincent, MIRABELLA und YUANA machen sich am 02. Januar auf den Weg Richtung Grenada und wir werden ihnen einen Tag später folgen. Geplant ist ein Zwischenstopp auf der Insel Petit Saint Vincent und dann weiter nach Grenada. Da soll es mal wieder in einen Hafen gehen. Man stelle sich vor wie schön das sein wird, mal wieder ohne ständiges schaukeln seinen Bordtätigkeiten nachgehen zu können. Das nenn ich Jammern auf sehr hohem Niveau 😊

Gaby

Wir wünschen unseren Bloglesern ein glückliches und sonniges 2018!