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Rückblickend gesehen ist es ja immer nur noch halb so Anstrengend, Abenteuerlich oder gar eine enorme Leistung gewesen, wie die Bordfrau es empfunden haben mag. Bei Tageslicht sind die Wellen nicht mehr so hoch (manchmal ist die Dunkelheit diesbezüglich aber auch gnädiger) die Tanker gar nicht so nahe wie gemeint oder drei Stunden lang Wache schieben gar nicht so schwer. Mit lauter Musik vertreibt man gespenstische Geräusche oder dann wieder die Sonne am Himmel haben, macht den Tag gleich viel schöner. Nespresso am Morgen vom Skipper persönlich serviert oder seine zubereiteten Mahlzeiten für die Mannschaft am Abend waren immer ein Highlight und auch ein gemeinsamer Moment wo mal nicht einer von uns Drei am Schlafen war. Wir haben unzählige Delfine gesehen welche neben, vor oder hinter KISU in den Wellen umher tauchten und der Skipper und Kurt haben tolle Sonnenaufgänge oder Untergänge erlebt. Die beiden Herren hatten jedoch eine anstrengendere Fahrt als die Bordfrau. Wenn sie nicht am Segel setzen unter manchmal etwas abenteuerlichen Bedingungen vom Seegang her waren, so mussten sie in der ersten und zweitletzten Nacht die Wache der Bordfrau mit übernehmen. Die hing Zeitweise nämlich wieder mal faul an der Reling 😉
Fazit: wir hatten eine tolle Überfahrt, haben dank dem genialen Radar in der Nacht und im unglaublichen zweieinhalb Stunden andauernden Nebel um Cabo Fisterra jeden noch so elendigen Fischer ausmachen und umfahren können, es geschafft in der Nacht einen uns fremden Hafen bravourös anzulaufen, unseren Anker zum ersten Einsatz im Hafenbecken vom Camariñas kommen zu lassen und uns sehr gefreut endlich in etwas wärmere Gefilde zu kommen.
Etwas Statistik: In 96 Stunden ca. 40 Stunden gesegelt und in den restlichen Stunden 175 Liter Diesel verpufft um so insgesamt 530 Seemeilen zurück legen zu können.

Den Samstag nach der Biskaya haben Markus und Kurt mit dem Nachspannen der Reling (sicher verursacht von der Bordfrau 😉), Positionslichter reparieren (rot quittierte den Dienst komplett und grün hatte mal einen Aussetzer der sich beim Kontrollieren als kurz vor dem Kabelbrand entpuppte), oberster Mastschlitten wieder am Segel befestigen (somit konnte auch Kurt mal die Aussicht vom Bootsmannstuhl aus geniessen), Kutterstag-Parkplatz verbessern, Kompass-Licht ging auch nicht, Fender schon wieder aufpumpen und, und, und…
Vom sehr schönen Ort Muros haben wir dann nur noch den Gemischtwaren-Händler (wir können immer ein paar Schrauben, Spannsets etc. gebrauchen) und Lebensmittel-Laden heimgesucht und uns anschliessend ein kühles Cerveza genehmigt. Und das Alles bei herrlichen 25 Grad. So kann es gerne weitergehen 😊😊

Gaby

In eigener Sache: HAPPY BIRTHDAY Mischa