Seite wählen

Wir haben das erste Etappenziel erreicht – wir sind am Donnerstagnachmittag in Falmouth unserem geplanten Starthafen für die Biskaya Überquerung angekommen.

Doch schön der Reihe nach.
Mittwoch: Der Starkwind kam in Plymouth natürlich erst am späten Abend so dass wir eigentlich hätten am Morgen auslaufen können, wenn man das gewusst hätte. Nun verbrachten Kurt und Markus halt einige Stunden mit der Fortsetzung der Befestigung unseres Bananabootes. Es galt durch das Deck hindurch in den Innenraum von KISU Löcher für die Halterung zu bohren. Somit entstand ein Marathon von Deckeninnenverkleidung herunternehmen (in Bad, Eignerkabine und Salon) begleitet von stetigem Wechsel der Herren den Niedergang hinauf an Deck um zu prüfen ob man hier nun bohren will, den Niedergang wieder hinunter um zu sehen ob das Sinn macht und wieder hinauf….. Die Bordfrau indessen liess die Waschmaschine laufen welche dadurch, dass wir den Abwasserschlauch nun durchs Cockpit legten hervorragend funktionierte. Durch das Montieren der Wäscheleine und spätere Aufhängen der Wäsche wurde der Niedergang noch mehr frequentiert. Zeitweise hätte man eine Verkehrsampel benötigt 😊
Unser Sightseeing in Plymouth nach getaner Arbeit am späten Nachmittag führte uns schnurstracks in den Ortsansässigen Lidl zwecks Essensbeschaffung und wieder zurück aufs Schiff wo es dann lecker Abendessen gab. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den begnadeten Schiffskoch Herr Kurt.

Donnerstag: Die Fahrt von Plymouth nach Falmouth hielt noch mal einige Überraschungen für uns bereit. Der Tag begann mit Nieselregen dem prompt während der Ausfahrt im Hafenbecken noch Nebel folgte. Die Sicht betrug stellenweise keine hundert Meter und wir entschieden uns heute auch das erste Mal die Hose der Schwerwetterbekleidung inklusive der Stiefel zu tragen. Wir sahen so eingepackt wie drei Michelin-Männchen aus und bewegten uns auch dementsprechend. Zur Erinnerung an alle Engländer: im Mittelmeer müsstet ihr zum Segeln nur ein T-Shirt und eine kurze Hosen anziehen 😉
Eine halbe Stunde später fuhren wir (hier mal ein Loblied auf unseren unermüdlichen Motor den wir gestern noch mit 160 Liter Diesel wohlgestimmt haben) unter blauem Himmel übers Meer und eine weitere halbe Stunde später war wieder bewölkt mit Nieselregen dem dann eine halbe Stunde später blauer Himmel folgte und dann eine halbe Stunde später…. Die bis zu zwei Meter hohen Wellen waren etwas zickig und erleichterten das Bordleben nicht wirklich, während die zu tragende Vollmontur das bequeme Sitzen oder gar ein Nickerchen machen etwas erschwerte. Grösstes Highlight: ein Delfin sprang sicher nur einen Meter neben KISU ein paar Mal vergnügt aus dem Wasser. Natürlich reichte die Zeit wieder nicht um davon ein Foto zu machen.
Die Einfahrt in die innere Pendennis-Marina zu finden war etwas knifflig und nicht wirklich offensichtlich. Eine interessante Eigenheit des inneren Hafens ist der, dass drei Stunden vor Ebbe eine Schleusenwand vom Meeresgrund pneumatisch hochgezogen wird die dann das Ein- und Auslaufen der Schiffe für die nächsten sechs Stunden bis die Wand wieder hinuntergelassen wird unmöglich macht. Dadurch wird aber gewährleistet, dass sich der Wasserpegel im Hafen nicht weiter absenkt und uns bleibt so ständig mindestens ein Meter Wasser unter dem Kiel. Der uns zugewiesene Platz hatte mal wieder einen viiiiiiiiiiiiiiel zu kurzen Steg für KISU aber dank der freundlichen Mithilfe eines Marina-Angestellten konnten wir entspannt anlegen. Ein erster Rundgang durch den Hafen mit anschliessendem Besuch der Hauptverkehrsachse für Touristen im Ort führte uns in ein nettes Lokal zum Abendessen. Anschliessend noch Kaffee auf KISU und kurz danach schliefen wir dem nächsten Tag entgegen.

Freitag: Für Kurt und Markus begann er mit der Fortsetzung der Bananaboot-Befestigungs sowie einer ‘Parkier-Befestigung’ für den Kutterstag wenn er nicht gebraucht wird und so dem Genuasegel aus dem Weg kommt. Die Borddame hat sich der Reinigung des KISU-Wohnbereiches angenommen; die Entsalzung des Aussenbereiches konnte aus Rücksicht der sich dort befindlichen männlichen Besatzung wegen noch nicht durchgeführt werden. Des Weiteren haben wir nun die Flagge der ‘Sail-Atlantik-Odyssey’ gehisst damit uns unterwegs Gleichgesinnte erkennen können. Wir werden im November ja von Teneriffa aus im Konvoi den Atlantik überqueren und haben uns deshalb dem Team um Jimmy Cornell atlantic-odyssey/2017 angeschlossen. Am Nachmittag wurden die Läden in Falmouth dann einer gründlichen Besichtigung unterzogen, einzig Unterbrochen durch Abstecher Zwecks Nahrungsaufnahme oder ‘Innenbesichtigungen’ von Pubs.

Samstag: Heute ist nun das Erstellen der Verpflegungsliste für die Biskaya, der dadurch entstehende Gang in den Supermarkt und der Besuch eines grösseren Baumarktes in der Ortschaft neben Falmouth angesagt. Mit etwas Glück findet sich aber auch noch ein Pub unterwegs 😊
Momentan sieht es nach einem günstigen Wetterfenster für die ca. vier/fünf Tage dauernde Biskayaüberquerung nach Spanien am späten Montag aus. Doch lassen wir erst mal den Montag kommen und schauen dann weiter. Bis dahin ist noch einiges zu tun wie Bordwand- und Deckreinigung von KISU, Bananaboot-Befestigung-Story die Vierte und eventuell Letzte, und, und, und…

Gaby